Umsatzplanung im Online Business: Eine Schritt-für-Schritt Anleitung

 

Hast du dich jemals gefragt, warum die Umsatzplanung für Unternehmerinnen im (Online)-Business so wichtig ist? Vielleicht denkst du dir ja auch: „Ich weiß ja nicht, was kommt, deshalb kann ich auch nicht planen.“ Na klar, die Zukunft ist ungewiss und wirklich wissen, was kommt – ist wirklich selten in der Selbstständigkeit. ABER, mit einer guten Umsatzplanung kannst du steuernd eingreifen. Du weißt, was du brauchst, wie du es erwirtschaften kannst und kannst nun die entsprechenden Umsatzmaßnahmen planen und umsetzen. In diesem Artikel möchte ich dir nicht sagen, warum Umsatzplanung so wichtig ist und was damit möglich ist. Ich gebe dir in diesem Artikel auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Und wenn ich dir mit meinem Artikel am Ende vielleicht noch ein wenig Lust machen kann, dich doch damit zu beschäftigen, wäre das ein großer Erfolg.

 

Wichtigkeit der Umsatzplanung für Unternehmerinnen im (Online)-Business

Die Umsatzplanung ist nicht bloß eine bürokratische Hürde für Förderanträge oder Kredite, sondern das Fundament, das den Erfolg deines Unternehmens maßgeblich beeinflusst. Sie ermöglicht nicht nur die klare Zielsetzung, sondern auch die Verfolgung deines Fortschritts und die Sicherung deiner finanziellen Stabilität. Doch wie bei jedem unternehmerischen Prozess sind auch hier Herausforderungen zu bewältigen, begleitet von möglichen Glaubenssätzen, die es zu überwinden gilt. Wenn ich dir mit meinem Artikel ein wenig Lust machen kann, dich doch damit zu beschäftigen, wäre das ein großer Erfolg.

Herausforderungen, Probleme und Glaubenssätze bei der Umsatzplanung

Die Umsatzplanung ist eine wichtige Aufgabe für dich als Unternehmerin – und nicht nur, wenn es um die Beantragung von Förderungen oder Krediten geht. Die Umsatzplanung bildet das Fundament für den Erfolg deines Unternehmens und hilft dir, klare Ziele zu setzen, deinen Fortschritt zu verfolgen und deine finanzielle Stabilität zu gewährleisten. 

Doch wie bei jedem Prozess gibt es Herausforderungen, die es zu bewältigen und möglicherweise auch den ein oder anderen Glaubenssatz, den es zu überwinden gilt. In diesem Kapitel greife ich die häufigsten Probleme und Ängste auf, die viele Unternehmer*innen bei der Umsatzplanung in ihrem (Online)-Business erleben.

Katrin Weber sitzt nachdenklich auf einem Stuhl. Ihr Blick geht Richtung Decke.
Gerade wenn es um unsere Zahlen geht, kommen viele Gedanken und Glaubenssätze hoch.

 Schwierigkeit, realistische Umsatzziele zu setzen und zu erreichen

Die Festlegung realistischer Umsatzziele ist oft leichter gesagt als getan. Was ist denn realistisch und was grenzt schon leicht an Größenwahn? Viele Selbstständige und Unternehmer*innen haben große Träume, aber es ist wichtig, diese Träume in machbare Ziele zu übersetzen. 

Was ich immer wieder als große Herausforderung erlebe, ist den Spagat zwischen ehrgeizigen Zielen und realistischen Erwartungen zu schaffen. Aus meiner Sicht ist es ratsam, die Umsatzziele auf Daten und Fakten zu stützen, anstatt sich allein auf Hoffnung und Wunschdenken zu verlassen. Deswegen arbeite ich in meiner Umsatzplanung auch immer mit unterschiedlichen Szenarien: Status Quo, Minimalvariante und Nice-to-have-Variante. 

Mangelnde Kenntnisse über relevante Kennzahlen und Indikatoren für die Umsatzplanung

Je besser deine Kenntnisse zu den relevanten Kennzahlen und Einflussfaktoren sind, desto besser wird auch deine Umsatzplanung. Viele Unternehmer*innen fühlen sich überfordert, wenn sie mit Begriffen wie Konversionsrate und anderen konfrontiert werden. Fakt ist aber: Das Beschäftigen mit solchen Begriffen und mit den Zahlen deines Unternehmens ist wichtig, wenn du langfristig erfolgreich sein willst. Das Wissen wird dir dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und deine Umsatzprognose zu verbessern. So wird Umsatz planbar. 

Unsicherheit bei der Festlegung von Preisen für Produkte/Dienstleistungen

Die Festlegung von Preisen stellt für viele Selbstständige und Unternehmer*innen eine echte Herausforderung dar. Auf der einen Seite hast du vielleicht Angst, dass dein angesetzter Preis zu hoch sein könnte und du damit potenzielle Kunden verschreckst. Auf der anderen Seite möchtest du profitabel arbeiten. 

Ich finde es wichtig, eine Preisstrategie zu entwickeln, die sowohl die Kosten als auch den Mehrwert berücksichtigt, den dein Angebot für deine Zielgruppe bietet. Mit Hilfe einer Umsatzplanung kannst du sehen, was dein Produkt kosten sollte, damit du rentabel arbeitest. In meiner Vorlage zur Umsatzplanung gibt es deswegen auch ein Modul, mit dem du deine Preise wirtschaftlich kalkulieren kannst. 

Schritt-für-Schritt Anleitung für deine Umsatzplanung im (Online)-Business

Schritt 1: Berechnung deiner privaten Kosten

Bei den Privaten Kosten geht es um alle Kosten die dir privat entstehen. Dazu gehören beispielsweise deine Miete, Kosten für Telefon und Internet, Kosten für Energie, aber auch Kosten für Freizeitaktivitäten und deine Hobbys. Besonders wichtig finde ich, dass du auch deine Kosten für Versicherungen, Rücklagen und deine Altersvorsorge auftauchen. Vielleicht fallen dir auch noch weitere Punkte ein, die unbedingt berücksichtigt werden sollten. 

In meiner Arbeit betrachte ich drei Varianten: Zum Einen sammle ich einmal die Kosten für das gesamte Jahr, wie sie aktuell anfallen. Die zweite Variante nenne ich Minimalvariante und dort nehme ich nur die Kosten auf, die unausweichlich sind. Die Frage ist also, wo kann ich noch Luft rauslassen. Klassischerweise ist das bei den Positionen Urlaub und Freizeitaktivitäten der Fall. Abschließend gibt es mit der Nice-to-have-Variante. Hier lade ich ein, zu träumen und Wünsche zu integrieren.  

Schritt 2: Berechnung deiner privaten Einnahmen

Als nächstes werden die privaten Einnahmen berechnet. Private Einnahmen sind beispielsweise Bezug von Kindergeld, Renten, Unterhalt oder Mieteinnahmen. Die privaten Einnahmen werden mit den privaten Kosten verrechnet. Unterm Strich erhältst du den Betrag deiner privaten Entnahme, also dem Betrag, den du dir als Gehalt auszahlen solltest, um deinen Lebensunterhalt gut und entspannt gestalten zu können. 

Schritt 3: Berechnung deiner betrieblichen Kosten

Im dritten Schritt berechnest du nun deine betrieblichen Kosten. Mein Tipp: Je besser du unterjährig dokumentierst, was du womit einnimmst und was du wofür investierst, desto leichter fällt dir diese Aufgabe. 

Bei der Planung von den Kosten ist außerdem relevant, dass du dir im Vorfeld Gedanken gemacht hast, in welche Weiterbildungen du möglicherweise investieren willst oder welche Anschaffungen notwendig werden. Die betrieblichen Kosten sind ein Mix aus laufenden Kosten wie Miete, Lizenzen und anderem und einmaligen Investitionen. 

Bei den betrieblichen Kosten arbeite ich auch mit den drei bereits beschriebenen Varianten. Wenn du dir die Frage nach Umsatzsteigerung stellst, dann solltest du einen besonderen Blick auf sogenannte Hebelpositionen werfen. Das sind zwar Positionen auf deiner Kostenseite, die aber – wie der Name schon sagt – einen besonderen Hebel auf deine Einnahmen haben können. Solche Positionen sind beispielsweise Kosten für Werbeanzeigen, Personal oder Ähnliches. 

Wenn du nun alle betrieblichen Kosten gesammelt hast, ist es letztendlich nur noch rechnen. Private Kosten minus private Einnahmen ergeben deine Privatentnahme. Deine Privatentnahme plus deine betrieblichen Kosten ergeben deinen Mindestumsatz, den du erwirtschaften solltest. 

Eine Übersicht, wie sich der Mindestumsatz berechnet. Private Kosten minus private Einnahmen = Privatentnahme. Privatentnahme plus betriebliche Kosten = Mindestumsatz
Eigentlich ist Umsatzplanung kein Hexenwerk, sondern nur rechnen. Ich versuche immer wieder die Scheu vor diesem Thema zu nehmen, denn da steckt soviel Potenzial drin.

Schritt 4: Planung deiner umsatzrelevanten Tätigkeiten

Viele hören an diesem Punkt auf. Mit dem Wissen über deinen notwendigen Mindestumsatz kommt er ja aber nicht automatisch. Deswegen ist aus meiner Sicht besonders relevant zu planen, wie dieser Umsatz auch Wirklichkeit werden kann. Wie kannst du diesen Mindestumsatz erwirtschaften? Mit welchen Produkten kannst du ihn am besten erreichen? Wie muss deine Preisgestaltung aussehen?

Weil an diesem Punkt neben der Produkte und Zielgruppe auch deine zur Verfügung stehende Zeit berücksichtigt wird, erkennst du, ob das alles so funktionieren kann. Du erkennst, ob dein bisheriger Stundensatz wirklich richtig gewählt ist oder du ihn anpassen solltest. Du siehst, ob du es dir leisten kannst und möchtest für Preis XY zu arbeiten oder ob du daran etwas ändern möchtest. Du erkennst auch, ob du es dir leisten kannst, auf Stundenbasis zu arbeiten oder ob dein Zeitkontingent gar nicht ausreicht, um am Ende des Jahres wirklich rentabel zu sein. 

Hier wird´s erst richtig spannend, denn hier ist richtig Musik drin. An diesem Punkt erkennst du die Zusammenhänge zwischen Umsatzplanung, Angebots- und Preisgestaltung und Zielgruppe. 

Erkenntnis

Die Umsatzplanung ist nicht nur wichtig, um zu wissen, wie hoch der Mindestumsatz sein sollte. Die Umsatzplanung ist die Basis und hängt mit vielen anderen Faktoren in deinem Business zusammen: die Wahl des Angebotsportfolios, die Wahl der Angebotsgestaltung, die Wahl der Zielgruppe und vor allem mit deiner Preisgestaltung. 

Mockup mit Bildern aus der Umsatzplanungstabelle, die es als Vorlage gibt.
Die Vorlage, mit der ich mit meinen Kund*innen arbeite, ist klar strukturiert.

Fazit: Umsatzplanung als Erfolgsfaktor für Unternehmerinnen im Online Business

Die Umsatzplanung ist mehr als nur eine Pflichtübung oder notwendiges Übel für die Beantragung von Förderungen. Sie bildet das grundlegende Gerüst für den Erfolg im Online-Business. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung verdeutlicht, dass die Umsatzplanung nicht nur deinen Mindestumsatz kalkuliert, sondern auch die konkreten Schritte zur Erreichung deines Umsatzes. 

Die Verbindung von Umsatzplanung, Angebotsgestaltung, Preisstrategie und Zielgruppenwahl ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Planung umsatzrelevanter Tätigkeiten schafft nicht nur Transparenz über die Rentabilität, sondern auch über die Effektivität deiner eigenen Arbeitsweise.

Zusammenfassend ist die Umsatzplanung weit mehr als eine Finanzübersicht – sie ist das Herzstück, das die verschiedenen Elemente des Unternehmens verbindet und eine solide Grundlage für Wachstum, Rentabilität und langfristigen Erfolg schafft. Daher ist die Umsatzplanung nicht nur eine praktische Notwendigkeit, sondern ein strategischer Schlüssel für dich als Unternehmer*in. 

Ein Tipp zum Schluss

Vielleicht hast du jetzt doch Lust bekommen, deine Umsatzplanung für 2024 anzugehen, weißt aber nicht genau wie und wo du anfangen sollst? Dann lade ich dich ganz herzlich in meinen Workshop Umsatzplanung 2024 – Wie aus Wunschumsatz Wirklichkeit wird ein. Du bekommst meine Umsatzplanungstabelle als Vorlage, wir befüllen sie im Workshop gemeinsam (Keine Sorge: deine Zahlen bleiben bei dir, aber ich führe dich Schritt für Schritt durch die Tabelle) und ich zeige dir, wie du sie analysieren kannst und für dich sinnvolle Schritte ableiten kannst, um deinen Wunschumsatz 2024 zu erreichen. Klingt nach einem guten Plan, oder?

Machst du schon eine Umsatzplanung?

Hi, ich bin Katrin

Als Business und Leadership Coach begleite Unternehmer:innen dabei, die Unternehmerin zu werden, die sie sein wollen, ihr Business nach ihren Vorstellungen zu führen und mehr Zeit für ihre Themen zu gewinnen.

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