Was habe ich geflucht: immer wieder tauchte sie auf, die Positionierung. Immer wieder sollte ich mich mit ihr beschäftigen. Ich verstand aber gar nicht warum? Was ist eine Positionierung? Wozu brauche ich die? Verzichte ich nicht auf Kunden, wenn ich mich spitz positioniere? Schränkt mich das nicht in meiner Kreativität ein? Diese und viele weitere Fragen hatte ich im Kopf. Das eigentliche Problem war, keiner konnte mir so recht erklären, warum ich jetzt wirklich eine Positionierung brauche. Also startete ich mit einer, sagen wir mal, Wischiwaschi-Positionierung. Was passierte, war…NIX.
Auch auf Netzwerktreffen fühlte ich mich unsicher, wenn ich gefragt wurde, was ich denn mache. Auf die Antwort “Ich bin Coach” folgte in einer gewissen Regelmäßigkeit die Frage “und was coacht du so?”. Das hat mich tierisch genervt. Es hat trotzdem noch einige Zeit gebraucht bis ich verstanden habe, dass es an mir und meiner fehlenden Positionierung lag. Heute weiß ich: Die Positionierung ist die Basis von allem! Aber was ist eine Positionierung überhaupt?
Was ist eine Positionierung – der Versuch einer Definition
Fangen wir aber vorne an. Was ist eine Positionierung überhaupt? Wikipedia bietet folgende Definition an: “Die Positionierung im Marketing bezeichnet das gezielte, planmäßige Schaffen und Herausstellen von Stärken und Qualitäten, durch die sich eine Marke – ein Unternehmen / eine Organisation, ein Produkt oder eine Dienstleistung – in der Einschätzung der Zielgruppe klar und positiv von anderen Produkten oder Dienstleistungen unterscheidet.” Is´klar, oder?
Für das Gabler Wirtschaftslexikon ist die Positionierung die „zielgerichtete Einordnung eines Objektes in einem mehrdimensionalen Merkmalsraum“. Bei solchen Beschreibungen steige ich persönlich beim zweiten Nebensatz aus. Der britische Werbetexter David Ogilvys hatte eine deutlich kürzere Definition: „Was das Produkt leistet – und für wen.“ Schon besser. Aber irgendwie reicht mir das noch nicht.
Wo stehe ich?
Was diese Definitionen gemeinsam haben, sie sind alle wenig menschlich. Zumindest empfinde ich das so. In einem Business wie ich es betreibe, steht der Mensch im Mittelpunkt. Lässt man mal das Marketing außen vor, dann bedeutet Positionierung das Einnehmen eines konkreten Ortes. Das spricht mich schon mehr an. Ich denke bei Positionierung auch immer an Position zu beziehen, Position einnehmen und einen Standpunkt beziehen. Wo stehe ich?
Die Beantwortung dieser Frage setzt voraus, dass ich entscheide – ich mag noch lieber, dass ich wähle- wo ich stehen will. Bezogen auf mein Business heißt das, dass ich wissen sollte: Wofür stehe ich? Was treibt mich an? Mit wem möchte ich arbeiten? Was ist mein Herzensthema? Für welche Lösung sorge ich bei meinen Kunden? Und dann geh raus damit, ruf es von den Dächern, damit jeder weiß, woran er bei dir ist. Aus meiner Sicht essenziell für alle Coaches, Trainer:innen und Berater:innen.
Der Feind in deinem Kopf
Vielleicht denkst du dir jetzt: “Ich will mich aber gar nicht entscheiden. Ich will ganz viel machen. Außerdem kann ich doch auch so vielen Menschen helfen. Verzichte ich nicht auf Kunden und Umsatz, wenn ich mich festlege?“ Dieses Gefühl und dieses Gedanken kenne ich sehr gut, denn so habe ich auch gedacht. In meiner Coachingausbildung bin ich so vielseitig ausgebildet worden, warum sollte ich mich da auf ein Thema beschränken?
Ich dachte, dieser ganze Hype um die Positionierung ist totaler Schwachsinn. Ich wollte allen zeigen, dass es auch ohne Positionierung geht. Mit dieser Haltung bin ich – gelinde gesagt – mächtig auf die Klappe gefallen. Ich habe gemerkt, dass viel dran ist an dem Spruch “Sprichst du alle an, sprichst du niemanden an.” Insbesondere im Online-Business, wo es ein Überangebot an Coaches gibt, suchen die Kunden nach Klarheit: Wer kann mein Problem optimal lösen? Wie sollen Kunden in der Kürze der Zeit verstehen, dass ich grundsätzlich sehr wohl in der Lage bin Gründerinnen bei der Positionierung zu begleiten, als auch Führungskräfte zu coachen?
Rückblickend weiß ich heute, dass es meine Ängste waren, die mich zurückgehalten haben, mich zu positionieren. Ich hatte Angst, auf Kunden zu verzichten, wenn ich mich positioniere. Denn wenn wir ganz ehrlich zu uns sind: jeder von uns hat ein Lieblingsthema oder zumindest ein Thema, das er lieber hat als ein anderes. Wollen wir wirklich mit allen möglichen Kunden arbeiten? Wollen wir wirklich alles und nichts anbieten? Ich für mich kann ganz klar sagen: NEIN! Ich habe eine klare Vorstellung, wer meine Lieblingskundin ist, was sie umtreibt, was ihr Problem ist und wie ich es lösen kann.
Weg mit dem Übergepäck – Welchen Nutzen deine Positionierung für dich hat?
Ich bin ja ehrlich: ich wollte es nicht wahrhaben! Wie soll das gehen, ich verringere mein Angebot, aber bin erfolgreicher? Das kann nicht funktionieren. 3 Jahre später bin ich mehrere Schritte weiter und weiß. es funktioniert! Nicht nur, dass ich endlich mehr Kundenanfragen hatte. Mein Expertenstatus wächst mit jedem Tag, denn jeder weiß, dass mein Thema Positionierung ist. Mein Business hat sich dadurch auf die nächste Stufe entwickelt. Warum ist das so?
1. Positionierung bringt Klarheit
Deine Positionierung macht dir klar, warum du tust, was du tust, mit wem du gerne arbeiten möchtest, was du von Herzen gerne tust, was dich antreibt und ausmacht. Diese innere Klarheit ist enorm wichtig, um genau diese Aspekte ins Außen zu transportieren. Damit schafft deine innere Klarheit gleichzeitig Klarheit bei deinen Kundinnen. Dein Profil gewinnt an Schärfe. Sie wissen, was du anbietest und was auch nicht. Sie wissen, wann sie bei dir richtig sind und wann nicht. Sie können erkennen, ob du bei ihrer Problemlage helfen kannst oder nicht. Deine Positionierung schafft Klarheit: für dich und deine Kundinnen.
2. Positionierung schafft Erleichterung
Wenn du erst einmal klar hast, warum du tust, was du tust, mit wem du gerne arbeiten möchtest, was du von Herzen gerne tust, was dich antreibt und ausmacht, dann erleichtert dir das dein Marketing und deine gesamte Kommunikation. Du hast so viel, über das es sich zu schreiben, zu erzählen lohnt. Gleichzeitig sind das die Themen, die deine Community wirklich interessiert. Auf einmal fühlt sich Marketing echt an und nicht mehr gezwungen.
Als ich mit meiner Positionierung noch nicht klar war, da hatte ich oft ein großes Fragezeichen im Kopf. “Was soll ich nur posten?”, “Worüber soll ich schreiben?”, “Was habe ich schon zu erzählen?”, “Was ich zu erzählen habe, interessiert doch niemanden.” Seit ich klar bin, mit mir mit meiner Positionierung, fällt es mir total leicht. Weil ich weiß, welche Geschichten ich zu erzählen habe, welche Erfahrungen ich teilen kann, weil ich weiß, wem ich diese Geschichten erzähle. Dadurch bekommt es spürbar Relevanz und das wiederum erzeugt Leichtigkeit.
3. Deine Positionierung bringt dir deine Lieblingskunden
Weil sie überhaupt erkennen, dass sie gemeint sind und dass sie bei dir richtig sind. Sie können erkennen, dass sie mit dir arbeiten können und wollen. Wir kaufen gerne von Menschen, die uns sympathisch sind. Es geht also nicht in erster Linie darum, das beste Angebot zum besten Preis anzubieten. Vielmehr geht es darum, deinen Lieblingskunden das Gefühl zu geben, bei dir genau richtig zu sein.
Wir alle wollen am liebsten Lieblingskunden haben. Dafür müssen wir aber auch wissen, wer das ist. Was beschäftigt meine Lieblingskunden? Welche Fragen stellen sie sich? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Darauf kann ich dann wiederum meine Kommunikation ausrichten.
Positionierung ist Persönlichkeitsentwicklung
Positionierung ist viel mehr, als nur ein paar Fragen zu beantworten. Sie ist Persönlichkeitsentwicklung und die Basis von allem. Sie legt den Grundstein, für alles Weitere: dein Marketing, deine Kommunikation, deine Produktgestaltung und und und. Fang an, dich mit deiner Positionierung zu beschäftigen – am besten noch heute!
Wenn du jetzt Lust bekommen hast, deine Positionierung anzugehen, wenn du tiefer einsteigen möchtest, dann möchte ich dir meinen Live Workshop am 23.03.2022 empfehlen. Von 10-11.30 Uhr treffen wir uns in Zoom und arbeiten miteinander. Deine Teilnahme kostet dich 0€, nur deine Emailadresse ;-). Hier kannst du dich schon heute anmelden.
Was ist Positionierung für dich?
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